James Bond 007

James Bond ist eine Institution. Ein Mythos sondergleichen, Punkt.

Über James Bond liesse sich allerhand schreiben. Sei es über eingespielte Dollars, über die Schönen, die Bösen, Miss Moneypenny, den leider verstorbene Desmond Llewelyn als Q, M, die politischen Hintergründe, Sex, BMW oder vieles mehr. Was aber erstaunt, ist die unglaubliche Vielfältigkeit der Bond-Serie, und das sind die Filme schlussendlich. Und welche britische Serie bitteschön wird erstens in den Kinos ausgestrahlt, spielt Millionengewinne ein und erlebt, auch ohne Oskars und kitschige Schiffsszenen, eine derarte Popularität? Oskars würden die Bondfilme so oder so nie kriegen, das steht quasi in den "Statuten" der Bondfilmemacher.

Eine Vielfältigkeit, die auch die hartnäckigsten Bondgegner nicht vom Tisch weisen können. Nehmen wir nur mal die 80er Jahre (und um diese dreht sich ja bekanntlich unser kleiner und bescheidener kultureller Beitrag auf dieser Homepage).

Nach den schlicht fantastischen Bondfilmen mit Sean Connery in den 60er Jahren bedurfte es eines würdigen Nachfolgers, Roger Moore. Für uns Schweizer in der Regel eher als skifahrender Sicherheitsbeauftragter des BFU bekannt, bescherte uns die Bond-Machinerie 1981 den wohl amüsantesten und vielleicht sogar besten Bond: For Your Eyes Only. Ein Leckerbissen für alle Fans von Britischem Humor!

Eine kleine Kostprobe gefällig? Nach getaner Arbeit, sprich erfolgreichem Beenden seiner Mission, überhäuft Premier Maggie Thatcher persönlich per Telefon den Superagenten mit Komplimenten. Leider erfährt die Eiserne Lady nie, dass sie nicht mit 007, sondern mit dem liebevollen Papagei Max parliert. Zudem spielt ein Grossteil des Filmes in den Alpen, wobei natürlich atemberaubende Verfolgungsjagden im Schnee und auf Sprungschanzen nicht fehlen dürfen.

Den nächsten Bondfilm, Octopussy, kann man getrost in die gleiche Kategorie einordnen. Äusserst amüsant und voller Witz begleiten wir den Agenten nach Indien. Wie auch For Your Eyes Only besticht dieser Film nicht durch die gigantischen Bauten und Schlachten, wie bei Moonraker und The Spy Who Loved Me.

Als hätten wir nicht genug tolle Bondfilme anfangs der 80er erlebt, erschien 1983 Sean Connery in seiner besten Bondrolle im (inoffiziellen) Never Say Never Again, einem Remake von Thunderball, nachdem sich der Ur-Bond bereits aus dem Geschäft verabschiedet hatte - Sag Niemals Nie, eine Anspielung auf die Aussage von Connery, er werde niemals mehr eine Bond-Rolle besetzen.
Kaum ein Film der 80er Jahre vermochte derart überzeugend die Rolle eines Agenten zu wiederspiegeln - Thank you Mr. Connery!

A View To A Kill, 1985 und The Living Daylights, 1987, sind bei mir auch nach mehrmaligem Erleiden kaum im Wert gestiegen. Alle Liebhaber von A-ha und Duran Duran kann ich trösten, an der Filmmusik lag es schliesslich nicht.

Den letzten Bondfilm der 80er, Licence To Kill, muss man aber nun wieder gesehen haben. Wohl der am wenigsten Bondmässige Streifen. Nicht nur wegen des Aussenseiterschauspielers Timothy Dalton, auch der eigenwilligen Handlung wegen, streiten sich auch heute noch Bondfans über die Qualität dieses Filmes.

Als Antwort auf die Miami Vice Hysterie eliminierten die Regisseure sämtliche klassischen Bondelemente (exotische Schauplätze, britischer Humor usw.) und produzierten einen geradlinigen, actionbetonten Film mit Drogendealern und gefrässigen Haien.

Rückblickend lässt sich feststellen, dass die Bondfilme der 80er Jahre nicht von der Genialität der ersten Bonds sind, dafür aber äusserst humorvoll sind und ohne grossen Aufwand exzellente Unterhaltung bieten.

James Bond Filme der 80er

Marc Aebersold