Mode
Nicht zu glauben, was wir alles getragen haben, damals. Und wir fühlten uns gut darin, genau richtig angezogen... Alles war möglich, nichts war verboten. Wildes Kombinieren war nicht nur erwünscht, sondern befohlen.
Stone
Washed Jeans
Die Rüeblijeans MUSSTEN Stone-washed sein. Und ja nicht nur
einfach blau, sondern gefärbt, quer durch den Regenbogen. Dazu Pflicht
waren die guten, alten, weißen Tennissocken. Sie sind heute
absolutes Tabu, ausser natürlich im Kanton Aargau!
Das Netzhemd
Der Opel Manta unter der Party- und Freizeitkleidung. Mit ihm waren die abenteuerlichsten
Farb- und Kleidungskombinationen möglich. Es konnte nicht nur im
Sommer auf der Haut getragen werden, sondern an kühlen Tagen über
dem Benetton-Sweatshirt. Mit dem Netzli-T-Sthirt war man in der Disco
immer richtig gekleidet. Sogar, als die Trainer Einzug in die Tanzpaläste
hielten, überlebte das Netzhemd, weil es auch damit ideal zu kombinieren
war.
Das Polohemd
Der Porsche unter der Party- und Freizeitkleidung Man trug es in allen Varianten,
Farben und Formen. Vor allem die Pastellfarben waren Mitte 80er enorm
angesagt. Es war ein salonfähiger Hemdersatz, der am liebsten in
Kombination mit einem unifarbigen V-Ausschnitt-Strickpulli getragen wurde.
Den Kragen MUSSTE man dabei über den Pulli wursteln!
Der
Cowboystiefel
Unglaublich, aber wahr: Der Cowboystiefel feiert in diesen Tagen zusammen
mit dem Cowboy-Hut ein gewaltiges Revival. Und zwar unter kräftiger
Mithilfe von Madonna, deren 2000er-Outfit eine billige Kopie ihrer
eigenen 80er-Version darstellt. Billig darum, weil das Cowboyoutfit vor
20 Jahren bereits peinlich war. Doch damals wie heute fällt die Peinlichkeit
bei all den überfüllten Regalen der Billigpreis-Kleiderketten nicht
auf. Mädchen (und auch Jungs) glauben dann, so gekleidet sehe man toll
aus...
Doch zurück zum Stiefel: Diesen trug man/frau in den 80ern vornehmlich in weiss oder hellbraun. Wer zusätzlich noch Fransen dran hatte (Ibiza-Stiefel), war supercool! Dieselben hatten Disco-Queens und -Kings selbstverständlich auch an der Lederjacke. Der Renner am Strand: Espadrilles in allen Farben, die wir uns denken konnten.
Die Vokuhila-Frisur
Jeder Fussballer hatte sie: Vorne kurze Pony-Fransen, die hinten bis auf
die Schultern hinunter hingen. Die sogenannte Vokuhila-Frisur (vorne
kurz, hinten lang). Heute nur noch bei Manta-Treffen zu sehen,
war sie in den 80ern die massgebliche und stilbildende Herrenfrisur.
Erst als sich die Fussballer Ende der 80er selber als Modeikonen entdeckten,
fanden sie auch den Weg zum In-Coiffeur. Der musste ihnen wohl als erstes
ihre Mähne stutzen, bevor er ans Werk gehen konnte. Bekannte Vorreiter
der Vokuhila-Frisur: Limahl, George Michael, die Jungs
von Duran Duran und natürlich die oben erwähnten unzähligen
Fussballer aller Nationen.
Die Accessoires
Spätestens nach Madonnas Videos mit ihren Boy-Toy-Anhägern,
Ketten und Spitzen-Handschuhen waren die richtigen Accessoires ebenso wichtig,
wie die richtigen Kleider!
Der Schüsselanhänger
Was war am Schlüsselanhänger wichtig? Die unverzichtbare Telefonschnur
zum coolen Türeaufschliessen und in grellen Farben, damit es jeder merkt.
Dabei mussten möglichst viele Schlüssel dranhängen: Viele
Schlüssel = wichtige Person. So einfach war das!
Der
Sport-Walkman
Ständiger Begleiter beim Joggen und Busfahren. Die Revolution der Achtziger.
Musik war jetzt "tragbar", die Freiheit hatte einen Namen: Walkman!
Farblich gab Sony den Tarif durch: Mit ihren Sports-Walkmen und anderen wassertauglichen
Geräten erhielt der Sport die Farbe Gelb.
Der Disco-Gurt
Ohne Funktion, dafür umso erotischer wirkend, war der extrem dünne
Disco-Gurt. Mädels und Jungs trugen ihn damals stolz um die Hüften.
Am Besten 2mal drumgeschlungen, denn so kamen die Applikationen (Strass oder Nieten in
allen Formen) besser zur Geltung. Weiss war damals die angesagte Farbe fürs
Leder, passte sie doch besser zu den Waikiki Cooler-Oberteilen in
Pastellfarben, und zu den Streifen auf den Marcel Scheiner-Jeans.
Der Gurt erlebt übrigens heute ein phänomenales Revival.
Der
Button
Was wären die Demos und Wanderdiscos für Veranstaltungen gewesen,
hätte nicht jeder durch die Buttons seine Meinung sagen können.
Je mehr, desto besser. Und je farbiger, desto cooler. Dabei spielte der Inhalt
(wie immer in den 80ern) keine Rolle! Man konnte also durchaus einem Che
Guevara-Träger begegnen, der auf einem anderen Button stolz irgendwelche
entgegengesetzten politischen Inhalte oder etwas stark Kapitalistisches zur
Schau trug.
Die Sonnenbrille
Das unverzichtbare Utensil für alle, die so sein wollten wie Terminator. Ray
Ban war die angesagte Marke. Die Spiegelbrille feiert heute wieder ein
Comeback. Nicht zuletzt wohl darum, weil viele der fanatischen TrägerInnen
die Brille auch nach dem Mauerfall ungehindert weiter ins Strassenbild einbrachten.
Irgendwann mal fanden dann einige Teenies die Brillen cool, die die 80er
nur vom Hörensagen kannten – und schon war ein "neuer" Trend
da. Vergleichbar hier das Revival der "alten" Trainerjacken in
den 90ern.
Kleinkram
Du machst beim Aufräumen nochmal diese Kiste auf, in der die ganzen
Kleinigkeiten liegen, die noch aus den Achtzigern übrig geblieben sind,
die man einfach nicht wegschmeißen wollte? Und? Das wars dann auch
schon mit Aufräumen, weil du hast diesen verflixten Würfel (Rubik's
Cube) gefunden... den Zauberwürfel. "Mal sehen, ob ich das
noch kann?" Und zwei Stunden später bist du immer noch dran....
Christian Raaflaub
Dieser Artikel enthält Samples aus der Page www.achtziger.de