Hörstoff

Es ist absolut unmöglich, aus der Flut der 80er Kompilationen auch nur ansatzweise eine Art Bestenliste herauszufiltern. Folgende Tipps sind darum im höchsten Masse subjektiv.

Generation Fernseh-Kult (hi-hat / Sony, 2002)
Seit Anfangs 2002 kompilieren Thorsten und Stefan aus Hamburg wie wildgewordene Derrwische. Das Ergebins lässt sich hören. Die "Fernsehkult-Reihe" erfreut Jung und Nicht-mehr-so-ganz-Jung gleichermassen. "Biene Maja", "Tatort", "Ein Fall für Zwei", "Das Sandmännchen" und "TKKG" machen den Erwerb diese Doppelsilberlings lohnenswert. [Details]
Weitere CDs aus dem umfassenden Fernsehkult-Hits Programm

U2, The Joshua Tree (Island / Universal, 1987)
Die Perfektion des Gitarrenrock, das genialste Album der erfolgreichsten Rock'n'Roll Band der 90er Jahre – und die Bestätigung, dass zwei Katholiken und zwei Protestanten aus Dublin zusammen die Welt ... nun, vielleicht nicht verändern, aber zumindest erobern können.

New Order, Blue Monday (Factory / Warner, 1983)
Wer sie hat, gibt sie nie mehr her, wem sie fehlt, der sucht und sucht... "Blue Monday" ist die meistverkaufte Maxi-Single aller Zeiten. Das Stück ist aber auch auf "International" (London Records / Warner 2002) in voller Länge zu finden.

Neue Deutsche Welle Vol. 1–4 (MMM / BMG, 2002)
Einzeln oder als 4 CD Box erhältlich.
Gelungener Zusammenschnitt von Überfliegern und unbekannten Titeln: Neben Peter Schilling, Joachim Witt, Extrabreit und Nena kommen auch Ideal, Spliff, Fehlfarben, Grauzone, Fee und Rheingold zum Zug.

Swiss Kult Hits Vol. 1 + Vol. 2 (CSR Records, 1999 + 2001)
Schöne Trouvaillen aus den 80er und 90er Jahren wie z.B. Campari Soda (Taxi), Muhammar (Touch el Arab), Eisbär (Grauzone), Things I saw today (The Real Popes), Goin' all the gears (Rams), Die Matrosen (Liliput) usw. [Details]
www.swisskulthits.ch

Definitiv Zürich 1976–1986 (Rec Rec, 2001)
Eine Dekade Zürcher Musikschaffen von Kleenex über Hertz bis zu Yello, von Punk bis zu elektronischer Klangspielerei, kurz: der "definitive" Soundtrack der "Bewegten".

Spielstoff

"Die 80er Jahre" – Reise-Quizspiel
Das Reisequizspiel "Die 80er Jahre" bietet 1000 Fragen rund ums schrille Jahrzehnt. [Details]

"Millionär – die 80er Jahre" (Dino Entertainment)
Trivial Pursuit-Kopie für die Hosentasche, allderdings stark Deutschland-orientiert.

Lesestoff

Florian Illies, Generation Golf
(Fischer Taschenbuch Verlag, 2001)
Ein literarisches Muss für alle Freunde der 80er Jahre.

Christian Gasser, Mein erster Sanyo
(Tiamat, 2000)
Der ehemalige DRS3-Redaktor Christian Gasser über seinen Ausflug in die Welt des Experimentalpop anlässlich einer lokalen FDP-Parteiversammlung, die schwierige Eroberung von Mädchenherzen mit Hilfe von sorgsam kompilierten Mixkassetten und die musikalisch schwierige Zeit der 80er Jahre.

Günter Wallraff, Ganz unten
(Kiepenheuer u. W., 1988)
"Ich muss", so äusserte sich Wallraff 1977 zu seiner Methode der Recherche,"selbst erst zum Betroffenen, notfalls zum Opfer werden, um über die Situation der Opfer dieser Gesellschaft schreiben zu können." Wallraff schleuste sich inkognito bei McDonald's, Thyssen und vor allem als Leiharbeiter auf einer Baustelle ein und entlarvte so, wie mit Menschen gehandelt wird, wie sie verliehen und verkauft, als Material eingesetzt und verschlissen werden.

George Orwell, 1984
(Heyne TB, 2002)
Düstere Zukunftsprognose aus der Vergangenheit. Orwell schrieb sein Buch 1948 und sollte 40 Jahre später in vielem Recht erhalten: Big Brother is watching you! Auch vollumfänglich im Netz erhältlich unter www.mondopolitico.com/library/1984/1984.htm

Heinz Nigg (Hrsg.), Wir wollen alles, und zwar subito!
(Limmat, 2001)
Das Standardwerk zur Achtziger Bewegung in der Schweiz. Originaldokumente, Interviews, Analysen, DVD mit Filmausschnitten. Hervorragend gestaltet und recherchiert.

Sven Regener, Herr Lehmann
(Eichborn, 2001)
Witzig, komisch und auch etwas tragisch wie sich Herr Lehmann durch Berlin und durchs Leben schlängelt. Das literarische Debut des "besten Songtexters Deutschlands" und um Meilen besser als die Filmversion.

Max Goldt, Mein äusserst schwer erziehbarer schwuler Schwager aus der Schweiz
(a-verbal, 1984)
Keiner kommentiert den deutschen Alltag treffender als Max Goldt. Und sein Einfluss (wie auch er selbst) reicht bis weit in unser Land und unsere Zeit hinein. In vielen Zeitungen und Zeitschriften wird seinem Genie wortgewaltig Referenz erwiesen.

Das NDW-Lexikon
(Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2003)
Der umfassendste Rückblick über eine kurze, aber stilbildende Epoche, die 1980 mit dem Schweizer Beitrag "Eisbär" von Grauzone so richtig losgetreten wurde. [Details]